Am 4. Oktober ist Welttierschutztag! Ein guter Anlass, um darüber nachzudenken, wo und auf welche Weise Tierhilfe und Tierschutz am Sinnvollsten sein können. Leider wird – trotz unserer fortschrittlichen Gesellschaft – immer noch viel zu vielen Tieren Leid zugefügt. Neben nicht artgerechter Haltung sind ausgesetzte Tiere, vor allem Hunde, ein großes Problem.
Durch unsere Arbeit für den Kunden und Partner Österreichischer Tierschutzverein sind wir nahezu täglich mit Situationen dieser Art konfrontiert. Letztendlich landen ungewollte Vierbeiner auf einem der Assisi-Höfe oder in einem Tierheim, wo sie auf eine neue Familie warten. Ein Trauerspiel, das sich leider tagtäglich wiederholt. Behoben werden kann es nur durch Menschen die sich dazu entschließen, ein Tier „mit Vorgeschichte“ bei sich aufzunehmen.
Dabei lässt sich beobachten, dass immer mehr Tierfreunde ein heimatloses Tier nicht aus dem direkten Umfeld, sondern aus dem Ausland holen bzw. retten. Anzeigen für Tiere aus sogenannten „Tötungsstationen“ findet man in den sozialen Netzwerken zur Genüge. Recht schnell verspürt man den inneren Drang, diese armen Wesen dringend aus ihrer aussichtslosen Situation herausholen zu wollen. Ein großartiger Impuls, dem man unbedingt nachgehen sollte, sofern man alle wichtigen Punkte vorab genau durchgedacht hat.
Besonderes Augenmerk sollte man auf die Herkunft des Auslandshundes legen. „Oftmals werden Hunde in Zuchtfabriken unter unwürdigsten Bedingungen aufgezogen, bis sie nicht mehr für die Zucht geeignet sind, um dann als ‚armer Straßenhund‘ angepriesen zu werden. Es lohnt sich also wenn möglich, den Hund vor Ort zu besuchen und seine aktuelle Situation zu betrachten. So kann man sich bereits im Vorfeld einen ersten Eindruck vom Wesen und dem Gesundheitszustand des Tieres machen“, so Erich Goschler, Vorstand des Österreichischen Tierschutzvereins. Ist eine Besichtigung vor Ort nicht möglich, kann man Papiere, Unterlagen, Fotos und Videos des Hundes vom anbietenden Hilfsverein anfordern.
Dr. Gudrun Immler ( Kleintierpraxis Josefiau, Salzburg) sagt dazu: „Ist die Gesundheit des Hundes bestätigt, gilt es die Einreisebestimmungen in verschiedene Länder zu beachten. Innerhalb der EU muss jeder Hund vor der ersten Weitergabe gechipt werden, es muss eine gültige Tollwutimpfung vorliegen und ein EU-Pass ausgestellt werden. In manchen Ländern ist auch eine rechtzeitige Entwurmung nötig. Soll ein Hund aus einem Nicht-EU-Land in die EU einreisen, so ist zusätzlich zu den oben erwähnten Vorschriften manchmal auch eine Blutuntersuchung auf einen ausreichenden Tollwutantikörpertiter vorgeschrieben.“ Dieser Pass gilt als eine Art Personalausweis für den Hund und sollte immer mitgeführt werden. Dann sollte der Reise ins neue Heim nichts mehr im Wege stehen.
Wer sich für einen Auslandshund entscheidet, sollte in jedem Fall auf ein paar Herausforderungen vorbereitet sein, finden wir von Lifelike PR. Diese Tiere kommen meist von der Straße und sind Überlebenskünstler. Nur schwer lässt sich einschätzen, welche schlechten Erfahrungen sie auf der Straße machen mussten und wie sie durch diese Umstände geprägt wurden. Ein Hundetrainer kann in diesem Fall helfen, die gewohnten Muster des Hundes aus seiner Vergangenheit gemeinsam und behutsam aufzulösen.
1. Futterneid: Oft mussten die Tiere großen Hunger erfahren, weshalb sie ihr Futter oft aggressiv verteidigen.
2. Traumata: Eventuell wurde das Tier durch traumatisch Ereignisse negativ geprägt. Dies kann eine enorme Verlustangst zur Folge haben, die die Erziehung – wie etwa das Alleine-bleiben-Training – möglicherweise erschwert.
3. Territoriales Verhalten: Durch ihre Vorgeschichte weisen viele Auslandshunde ein ausgeprägtes territoriales Verhalten auf, bei dem der Hund seine Umgebung verteidigt.
Unser Fazit: Möchte man einen Hund „mit Vorgeschichte“ retten, ist es eine wunderbare Geste ihm ein neues Zuhause zu schenken. Ob man sich dabei für einen Hund aus dem Ausland oder eventuell doch aus dem umliegenden Tierheim in der Heimat entscheidet, bleibt natürlich jedem Tierliebhaber selbst überlassen.
Für den Hund spielt das Land keine Rolle – er ist glücklich, wenn er von seiner neuen Familie dauerhaft geliebt und geachtet wird!
Bei Fragen zu Auslands-, und Tierschutzhunden steht euch Dr. Gudrun Immler (Kleintierpraxis Josefiau, Salzburg) beratend und jederzeit gerne zur Seite. Solltet ihr Rat bei einem Hundetrainer suchen, hilft euch die Seite der Tierfreunde Österreich bei der Auswahl!